Gerade heute gefunden:
https://pfotendruck.wordpress.com/2016/11/24/fatso-die-seele-von-hund/
Von einer lieben Freundin gepostet,
hat uns zu Tränen gerührt.
Ich darf hier den Text wiedergeben:
Fatso – die Seele von Hund
Als Fatso und Flower noch ganz, ganz klein waren,
lagen sie oft zusammen auf ihren Decken und schauten sich die Welt um sie herum
an. Die Nähmaschine ratterte vor sich hin, Kinderstimmen kamen aus dem Garten,
Mama gab ihnen ihre Milch. Die beiden Geschwister störten wenig, bellten wenig,
machten wenig kaputt und versuchten, für Mama und die Menschen alles richtig zu
machen.
(Finish Flower und Flossy Fiddler,
Foto von Claudia Pelzmann, der Züchterin der Thurnmühle-Beagles)
Doch, obwohl sie sich so Mühe gaben, wurden sie
trotzdem manchmal ruppig angeraunzt. Sie dachten immer wieder darüber nach, warum
Menschen so waren. Ohne Grund und ohne Beherrschung. Sie konnten es beide nicht
verstehen und konnten es auch nicht vergessen.Sie waren einfach so.
Es kam leider der Tag, der die beiden trennen
sollte. Fatso wurde in ein Auto gesetzt und zu einer Familie gefahren. Da saß
er dann und verstand nicht, was geschah. Er sollte spielen und wedeln und sich
freuen. Er sollte sein neues Futter mögen, ohne Zug an der Leine laufen, seine
Spielsachen mögen und nicht verbeißen und die meiste Zeit am Tag einfach
schlafen. So hatte sich das neue Frauchen einen Hund gewünscht. Fatso schaute
die Frau immer wieder an und fragte sie mit seinen lieben Augen, was er denn
anders machen sollte. Doch sie gab ihm keine Antwort. Schließlich war er ein
Hund und konnte – aus ihrer Sicht – doch gar nicht reden. Frustrierend war das
alles. So langsam mochte er sie auch nicht. Als er zu seiner Züchterin
zurückgebracht wurde, atmete er lange und tief durch. Gottseidank. Wieder zu
Hause. „Hallo Claudia“, sagte er. „Ich bin so froh, dass ich wieder da bin!!!“
Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass
jemand die ganze Zeit auf ihn gewartet hatte. Eine Frau, die weit in den Bergen
lebte. Dort, wo meistens Eis und Schnee lag. Umgeben von herrlichem Wald und
weiten Wiesen. Sie hatte gewartet und gehofft, dass DER FATSO irgendwann kommen
würde!
Fatso durfte kommen und wurde geliebt, wie er sich
das schon immer gewünscht hatte.
Es lebt dort auch ein alter Rüde. Er hatte oft
schlechte Laune und maulte gerne vor sich hin. „Was hast du denn?“, fragte ihn
Fatso eines Abends. „Ach, keine Ahnung, mir tut alles weh. Manchmal könnte ich
Amok laufen!!!“, sagte der alte Rüde. Fatso verstand das und setzte sich oft
freundlich zu ihm. Das tat dem Alten irgendwie gut und er wedelte manchmal
sogar ganz zaghaft mit der Schwanzspitze. „Schön, einen Freund zu haben, der
einen so nimmt, wie man ist“, dachte er und konnte es aber doch nicht lassen,
seinen kleinen Eckzahn mal zu zeigen. „Abstand, Kleiner! Immer Abstand!“
An den Wochenenden wurde Fatso immer wieder
aufpoliert. Zähne, Krallen, Shampoo… Sie waren alle ganz aufgeregt und wollten
unbedingt so eine Schleife haben. Nein, nicht die hübschen blauen Schleifen,
sie wollten immer die rote. Fatso mochte kein Rot und machte klar, dass er für
die Psychologie und nicht für die Show geboren war. Ihm war bewusst, dass er
schön war – ein richtig schöner thurniger Beagle, aber er musste sich nicht
zeigen. Er wollte die Dinge verstehen, sie durchdringen. Der Glamour war nicht
seine Welt. Das hätte ruhig sein Frauchen alleine machen können!!!
Als der alte grummelige Freund verstarb, sah Fatso
lange in den Himmel. Was da oben wohl sein würde? Wie konnte man nur in den
Himmel kommen?? Auch da dachte er lange drüber nach. Und auf einmal bekam er
einen Schubs von hinten. Es war Glossy! Er lachte und hüpfte, nannte ihn
einen Langeweiler. So ein fröhlicher, kleiner Quirl, ein ewiger Quatschkopf.
Er schüttelte seine Locken, zwickte ihn in den Popo und rief, dass er doch mit
ihr spielen solle. Er sah ihm zu, wie er tobte, wie er sich stundenlang vor
dem Spiegel hübsch machen ließ und andere zum Lachen brachte. Manchmal machte er
schon gerne mit, manchmal war ihm das aber auch wieder zu viel. Er zog sich
dann lieber in seine Jagdgebiete zurück und sog den Duft frischer Spuren ein.
Er verstand die Welt und hatte eines Tages das
Gefühl, dass er zu seinem alten grummeligen Kumpel fliegen sollte. Nicht, dass
er sonderlich krank gewesen wäre, nein, er hatte auch wirklich guten Appetit.
Das war es eigentlich nicht. Er hatte nur dieses Gefühl, dass sein Leben nun
rund war.
Ruhig strich die Hand von seinem geliebten Frauchen
über sein Fell. Wieder und wieder. Hin und her und hin und her. Fatso flog los.
Hoch in das Weite. Hin und her…hin… und her….irgendwann spürte er es gar nicht
mehr, aber er wusste es, er hatte es in sich und nahm es für immer mit in den
Himmel.
Lieber Fatso, Oli hat es mir erzählt, du bist dort
oben jemand, der oft vor seiner Wolke auf der Bank sitzt. Die Flöckchen setzen
sich gerne neben dich und erzählen dir ihre Geschichten. Niemand kann so gut
zuhören und die Welt verstehen wie du! Leb wohl, Fatso!
(Oli, Gründerin des Flöckchenkanals)